von Julia Liedtke, Kiel
Das Jahr 2012 werde ich dem Abschlussprojekt meines Volontariats widmen. Aufgabe ist die Aufarbeitung unserer Sammlung an Kieler Reiseandenken und Souvenirs und die abschließende Präsentation in einer Sonderausstellung. Was für die meisten wie ein alltäglicher Arbeitsablauf klingt, ist für mich etwas ganz besonderes: die erste eigene Ausstellung und damit mein „herausragendes Thema für 2012“. Das Datum für die Eröffnung der Ausstellung steht bereits fest: 13. Januar 2013 – aber bis dahin ist noch viel zu tun!
100 Jahre Kieler Souvenirs: Eine Auswahl von Andenken aus den Jahren 1850 bis 1950. |
Neben der Auswertung der Motive und dem dadurch transportierten Selbstbild der Stadt beschäftige ich mich auch mit der Herstellung von Souvenirs. Die meisten Objekte sind aus Glas oder Porzellan. Ob es sich dabei um minderwertiges Material handelt, auf das mechanisch ein Bildmotiv aufgebracht wird, wird noch zu klären sein. Porzellanmanufakturen und Souvenir-Verkäufer werden mir hoffentlich weiterhelfen können.
Für diese kleinen Exponate wird die Gestaltung der Ausstellung zu einer besonderen Herausforderung. Die üblichen Schrank- und Tischvitrinen, die das Museum für Sonderausstellungen vorhält, erscheinen mir ungeeignet, da die Objekte auf einer so großen Fläche ihre Geltung verlieren. Eine Präsentation in Einzelvitrinen, auf Sockeln oder in eine Wandfläche eingelassen, würde ich bevorzugen. Dabei schafft mir das Ausstellungsgebäude, der Warleberger Hof, eine weitere Hürde: In dem denkmalgeschützten Adelshof aus dem 17. Jahrhundert darf selbstverständlich nicht wahllos in Wände und Decken gebohrt und geschraubt werden. Deshalb grübele ich inzwischen über eine Stellwand-Lösung, die vor die Wände gesetzt wird und die ich dann nach meiner Vorstellung gestalten kann. Gibt es vielleicht unter den Lesern dieses Blogs einige, die bereits Erfahrungen mit ähnlichen Ausstellungsobjekten haben? Für Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Zur Aufarbeitung des Bestandes gehört auch seine Erweiterung. In Kürze wird ein Aufruf ergehen, den Keller, Dachboden oder Wohnzimmerschrank nach Kieler Souvenirs zu durchforsten. Über die lokale Presse, das Internet, die Tourist Information und den Verbund „Museen am Meer“ hoffe ich, möglichst viele Menschen zu erreichen – vor allem auch über die Stadt hinaus. Möglicherweise schlummert auch in einem der mitlesenden Museen noch ein Kieler Andenken im Magazin?
Bei dieser Aktion kommen hoffentlich auch viele persönliche Geschichten gemeinsam mit den Objekten in unsere Sammlung, denn ein Souvenir wird erst richtig interessant, wenn man weiß, warum es jemand gekauft hat. Sei es als Geschenk an die Daheimgebliebenen oder als Erinnerung für den Reisenden selbst, vielleicht auch als Sammlerstück, das in einer Vitrine im Wohnzimmer auf zahlreiche „Artgenossen“ trifft – Souvenirs werden selten allein aus materiellen Gründen gekauft.
Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum
Dänische Straße 19
24103 Kiel
0431/901-3425
www.stadtmuseum-kiel.de
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Blog-Beitrag zur MUSEO-Blogparade „Was ist Euer herausragendes Thema für 2012?“
Liebes Julia Liedtke,
AntwortenLöschenvielen herzlichen Dank für die Teilnahme an der MUSEO-Blog-Parade 2012!
Hier nun unser 2. Fazit der Blogparade:
http://www.residenz-muenchen-blog.de/?p=1562#more-1562
Wir wünschen viel Lesevergnügen!
Residenzmuseum München